Ich habe beschlossen, meine Website wieder auf WordPress umzubauen. Dieses Vorhaben hatte ich schon länger im Kopf, weil ich WordPress für meinen Geschmack einfach flexibler finde als Webflow. Vielleicht werde ich später noch ausführlicher über „Webflow vs. WordPress“ schreiben, doch zunächst nur meine Begründungen für den Umstieg.
Von WordPress zu Webflow – und zurück
In über 15 Jahren Berufserfahrung habe ich bestimmt mehr als 50 Webseiten entworfen und entwickelt – viele davon mit WordPress. Es war und ist mein Standard-Tool, sofern Kund:innen nichts anderes wünschen, wie Shopify, Squarespace oder ähnliches. Auch meine eigene Website lief ursprünglich auf WordPress.
Irgendwann wollte ich jedoch stärker mit Animationen und modernen Designmöglichkeiten experimentieren. Das war mit vielen klassischen (und selbst Premium-) WordPress-Themes nur eingeschränkt möglich. Und wenn doch, dann waren sie oft unübersichtlich oder technisch „schwer“, wodurch die Seiten langsam wurden oder sogar Fehler auftraten.
Ein eigenes Theme zu programmieren kam für mich – mangels Zeit und tiefgehendem Programmierwissen – nicht infrage. Ich bin eher eine Designerin als Entwicklerin. Außerdem gab es zu viel zu beachten: Bilder, Plug-Ins, Sicherheit und vieles mehr.
Da ich mit diversen Page-Buildern (Elementor, Divi, Oxygen, Beaver …) nie ganz glücklich war, begann ich nach Alternativen zu suchen – und entdeckte Webflow. Das Tool wurde damals stark beworben, viele Designer:innen empfahlen es. Ich probierte es aus, war begeistert – und wechselte.
Webflow: Der High-End Pagebuilder
Webflow ist extrem stark, modern und leistungsfähig. Für mich ist es der Mercedes unter den Pagebuildern – technisch top, hochwertig und mit beeindruckenden Designmöglichkeiten. Man kann ohne Programmierkenntnisse sehr schöne Webseiten bauen und muss sich (fast) nicht um die Technik kümmern.
Gerade wenn man mit Animationen und aufwendigen visuellen Effekten arbeitet, lässt sich mit Webflow enorm viel umsetzen: Transitions, Transforms, Farbwechsel innerhalb einer Seite, Preloader, Mouse-Tracking, Scroll-Effekte, 3D-Effekte – alles.
Ein weiterer Pluspunkt: Das System ist sehr sicher. Man muss sich kaum Gedanken über Sicherheitslücken, Serverkonfigurationen oder Updates machen – einfach designen und veröffentlichen. Fertig.
Doch wie wir wissen, kostet ein Mercedes auch etwas mehr – und das gilt auch für Webflow. Die Preise beginnen bei etwa 15 € im Monat, und sobald man CMS-Funktionen benötigt (z. B. Blog oder Datenbanken), kostet Webflow 29 € im Monat. Kommt noch Mehrsprachigkeit hinzu, zahlt man rund 30 € zusätzlich, für Shops noch mehr, und Analytics (falls man Google Analytics nicht verwenden will) kostet ebenfalls extra.
Grundsätzlich habe ich kein Problem damit, für gute Software zu zahlen – wie bei meinen Laufschuhen, meinem iPhone oder meinen Macs. Wenn ein Tool Zeit spart oder Freude bereitet, darf es auch etwas kosten.
Doch im Fall von Webflow kamen einige Punkte zusammen, die mich schließlich zum Umdenken brachten:
- Hosting in den USA – Mit den immer strengeren europäischen DSGVO-Vorgaben wird das zunehmend heikel. Ich möchte meine Website künftig lieber in Europa hosten.
- Abhängigkeit von Drittanbietern – Viele Funktionen, etwa Blog- oder Produktfilter, sind nur über externe Tools realisierbar. Es gibt außerdem wesentlich weniger Plug-ins als bei WordPress.
- Codequalität – Der generierte Code ist nicht immer so sauber, wie ich ihn mir wünschen würde.
- Kosten bei Erweiterungen – Sobald man mehrsprachige Seiten oder einen Shop einbinden möchte, steigen die Kosten deutlich.
- Mobile Bearbeitung eingeschränkt – Webflow-Seiten lassen sich kaum auf iPad oder iPhone bearbeiten. Ich arbeite jedoch gerne mobil.
- CMS-Limitierungen – In einem Eintrag darf ich nur 25 Bilder hochladen – schlecht für Galerien.
- Datenschutz – Nur wenige funktionierende Cookie-Banner-Plug-Ins, viele Lösungen stammen wiederum von externen Drittanbietern.
All das zusammen macht Webflow für mich – trotz seiner Stärken – nicht mehr ideal.
Und ehrlich gesagt: etwa 300 € im Jahr (bei jährlichem Abo inkl. MwSt) oder 29 € (monatlich inkl. MwSt) sind mir zu viel für meine Website mit Portfolio und Blog, wenn ich immer wieder auf Grenzen stoße. Wenn ich so viel zahle, will ich auch mehr Möglichkeiten haben.
Warum WordPress für mich wieder die bessere Wahl ist
Ich will, dass meine Website meine Arbeiten zeigt, meine Bilder, meine Blogs und eventuell mehr. Sie soll mein „Home“ im Internet sein. Und ich bin jemand, der gerne an seiner Website herumprobiert, neue Ideen testet und Dinge weiterentwickelt. Für diesen experimentellen Ansatz ist WordPress einfach flexibler.
Vor Kurzem habe ich den Bricks Builder entdeckt, der sehr performant ist, sauberen Code ausliefert und sehr stabil läuft. Vom Aufbau her ähnelt er stark Webflow, wodurch ich keine steile Lernkurve hatte. Gleichzeitig kann ich dadurch auch mehr Webprogrammierung lernen – ein schöner Nebeneffekt.
Wenn man weiß, wie man eine Website sauber strukturiert, optimiert und nicht überlädt, bekommt man mit WordPress ebenfalls hochwertige Webseiten – zu deutlich geringeren laufenden Kosten.
Natürlich hängt vieles vom Hosting ab: gutes Hosting ist selten unter 10–15 € im Monat zu haben – mit SSD, automatischen Backups und ggf. CDN. All das empfehle ich wärmstens für WordPress-Seiten, die mehr können sollen.
Jedenfalls: WordPress, I believe in you again.
Mein aktueller Ansatz
Momentan fokussiere ich mich darauf, meine Seite so einfach und schlank wie möglich zu gestalten:
- So wenige Plug-ins wie nötig
- Optimierte Bilder verwenden
- Sauberer Code
- Keine unnötigen Tweaks oder externen Dienste
Alles soll schnell, stabil und datenschutzkonform laufen – sämtliche Daten werden ausschließlich von meinem eigenen Server ausgeliefert. Animationen und weitere Tweaks kommen später.
Mein Ziel: etwa 90/100 Punkte bei Google PageSpeed – und das habe ich auch erreicht. Sogar 99/100. *partymode*


Mein Fazit
Ich bin super happy mit meiner neuen WordPress-Website. Sie ist schnell, läuft stabil und ich habe mehr Möglichkeiten sie auszubauen. Durch meine Erfahrung mit Webflow damit habe ich moderne Design-Techniken gelernt, das Coding besser verstanden und die Struktur von Themes und Komponenten noch klarer gesehen. Dieses Wissen hat mir geholfen, meine neue WordPress-Seite noch besser aufzubauen und wird für die nächsten Projekten ebenfalls sehr hilfreich sein.
Trotzdem bleibt Webflow ein großartiges Tool – vor allem für Designer:innen oder Projekte, bei denen visuelle Details und Animationen im Fokus stehen. Für kleinere Projekte, Onepager oder kreative Experimente werde ich es auf jeden Fall weiter verwenden.
Da ich mit meiner Website flexibel bleiben möchte, ist WordPress mit Bricks langfristig die praktischere, flexiblere und nachhaltigere Lösung.
Damit hat nun offiziell meine neue WordPress-Ära begonnen. 🙂

